Die Hông Hiên Tu-Pagode in Fréjus: ein Zeuge der französisch-vietnamesischen Geschichte
Die Hông Hiên Tu-Pagode in Fréjus ist die älteste Pagode Europas und Frankreichs. Es verkörpert einen Schlüsselmoment in der französisch-vietnamesischen Geschichte. Es wurde 1915 auf Wunsch der in Fréjus stationierten indochinesischen Soldaten erbaut und diente diesen Kolonialtruppen als Kultstätte. Diese Soldaten, die ursprünglich aus den ehemaligen französischen Kolonien Indochina stammten, waren im Militärlager Gallieni in Fréjus stationiert. Dieser strategische Standort bereitete sie auf ihren Abmarsch an die Front im Ersten Weltkrieg vor.
Ein Ort der Erinnerung und des Gottesdienstes (1919-1954)
Nach dem Ersten Weltkrieg blieb die Hông-Hiên-Tu-Pagode ein wichtiger Treffpunkt für die vietnamesische Gemeinschaft. Darüber hinaus dient es als Erinnerungsort für diejenigen, die dort Frieden gefunden haben. Es symbolisiert das Engagement der Kolonialtruppen, die im Exil in einem fremden Land ihre Würde bewahren und ihre Traditionen ehren wollten. Darüber hinaus verkörpert dieser Ort eine Zeit, in der sich die Wege Frankreichs und Vietnams blutig kreuzten, sowohl im militärischen Rahmen als auch im gegenseitigen Respekt des Glaubens.
Das Schweigen vor der Wiedergeburt (1954-1980)
Nach dem Ende des Indochina-Krieges im Jahr 1954 ging die Besucherzahl in der Pagode allmählich zurück. Infolgedessen geriet der Ort für mehrere Jahrzehnte in Vergessenheit. In den 1980er Jahren begann jedoch eine Gruppe vietnamesischer Flüchtlinge, die dieses Erbe bewahren wollte, mit Restaurierungsarbeiten. So wird die Pagode vor dem Vergessen bewahrt. Dank dieser Restaurierung können neue Generationen nun die Geschichte dieser indochinesischen Soldaten entdecken, die für Frankreich kämpften.
