Die Missiri-Moschee: ein Gebäude, das symbolisch für die Geschichte von Fréjus steht

Die Missiri-Moschee befindet sich am Stadtrand von Fréjus, im Militärlager Caïs. Es ist ein ungewöhnliches Denkmal, einzigartig in Frankreich.

Es wurde 1930 erbaut und verkörpert ein einzigartiges architektonisches und historisches Erbe. Dieser Ort zeugt von der Geschichte der französischen Kolonialtruppen, insbesondere der senegalesischen Schützen.

Die heute stillgelegte Moschee sollte die Isolation der Soldaten aus Afrika durchbrechen. Dort fanden sie einen spirituellen und kulturellen Rahmen vor, der an ihr Heimatland erinnerte.

Missiri-Moschee Fréjus

Die Geburt der Moschee: ein von afrikanischen Traditionen inspirierter Ort der Anbetung

Das Moscheeprojekt wurde 1928 auf Initiative von Kapitän Abdel Kader Mademba mit Unterstützung von Oberst Lame ins Leben gerufen.

Sie möchten eine Kultstätte bauen, vergleichbar mit der Hông Hiên Tu-Pagode, die für indochinesische Schützen gebaut wurde. Diese Soldaten, von denen viele unter französischer Flagge dienen, brauchen einen Ort, der sie fernab ihrer Heimat an ihre Kultur und ihren Glauben erinnert.

Die 1930 eingeweihte Missiri-Moschee ist von der großen Moschee von Djenné in Mali inspiriert. Es ist eine Hommage an die traditionellen Moscheen Westafrikas.

Die Architektur besteht aus Erde und Holz, ist hier jedoch aus mit Ocker überzogenem Zement gefertigt, um dem europäischen Klima standzuhalten. Die Struktur ist quadratisch, mit Ecktürmen, die mit Stahlbetonspitzen verziert sind und Holzbalken imitieren.

Im Inneren blieben geplante Wandgemälde unvollendet. Sie zeigen jedoch den Ehrgeiz des Projekts.

Es verfügt über eine über eine Treppe zugängliche Terrasse in einem für die sudanesische Architektur typischen Stil. 

Un Ort der Erinnerung

Missiri für die senegalesischen Schützen

Das ursprüngliche Ziel bestand darin, einen beruhigenden Raum für die senegalesischen Schützen zu schaffen, einen „Ort der Begegnung und Diskussion“.

Dort konnten sie die Atmosphäre ihrer Dörfer finden, fernab von Krieg und Einsamkeit.

Auf dem Gelände befanden sich auch Bauwerke wie afrikanische Hütten und rekonstruierte Termitenhügel, die das tägliche afrikanische Leben symbolisierten.

Diese Atmosphäre sollte das Heimweh, das Verlust- und Verbannungsgefühl der Soldaten lindern.

Obwohl die Moschee für Gebete genutzt wurde, war sie nie ein klassischer Ort der Anbetung.

Das Dach verschwand und die Fresken blieben unvollendet.

Heute ist die Missiri-Moschee, die seit 1987 im Zusatzinventar historischer Denkmäler aufgeführt ist, eher ein Denkmal als eine Gebetsstätte.

Es ist ein Zeugnis einer vergangenen Zeit und erinnert an die entscheidende Rolle, die diese Soldaten insbesondere im Zweiten Weltkrieg spielten.

Die Missiri-Moschee ist ein Ort der Erinnerung, ein Denkmal der Brüderlichkeit und des Respekts vor dem Glauben, aber auch ein Symbol der Integration und der gemeinsamen Geschichte zwischen Frankreich und seinen ehemaligen Kolonien. Heute ist es Eigentum des Verteidigungsministeriums und wird vom Marinetruppenmuseum Fréjus verwaltet, das seine Erhaltung und die Weitergabe seiner Geschichte gewährleistet.

Dieses faszinierende Denkmal, wie eine Fata Morgana in der Var-Landschaft, erhebt sich immer noch in seiner symbolträchtigen Form, gefärbt mit seinem roten Ocker, und erinnert diejenigen, die sich dorthin wagen, weiterhin an die komplexe und ergreifende Geschichte der Soldaten Afrikas, ihren Beitrag für Frankreich, und das Erbe, das im Süden des Landes hinterlassen wurde.

Die Missiri-Moschee: ein Juwel, das auf seine Wiedergeburt wartet

Zwischen Januar und Oktober 2025 ist eine groß angelegte Restaurierungskampagne geplant. Dabei werden die strukturellen Mängel des Gebäudes wie rissige Fassaden und beschädigte Beschichtungen behoben und gleichzeitig das gesamte Gelände hervorgehoben.

Das Projekt wird in zwei Phasen stattfinden:

            •          Phase 1 : Sanierung der Fassade und des Daches sowie Verbesserung des Regenwassermanagements.

            •          Phase 2 : Restaurierung der Dekorationen und Landschaftsgestaltung der umliegenden Bereiche, um das Besuchererlebnis zu bereichern.

Diese Arbeit zielt nicht nur darauf ab, dieses symbolträchtige Gebäude zu bewahren, sondern auch ein besseres Verständnis seiner Geschichte und seiner Rolle im kollektiven Gedächtnis zu ermöglichen.

Sie können jede Phase dieser Transformation in unseren sozialen Netzwerken und auf unserer Website verfolgen. Noch etwas Geduld: Schon bald wird die Missiri-Moschee wieder in voller Pracht erstrahlen und ihren neuen Glanz offenbaren.

Derzeit ist die Missiri-Moschee nicht für Besucher geöffnet, es ist jedoch möglich, die Architektur von außen zu bewundern, indem man am Denkmal entlanggeht. Besucher können so die Details seiner Struktur und seiner architektonischen Elemente bewundern.

Missiri liegt im Stadtteil Caïs von Fréjus. Sie können es bequem mit dem Auto oder zu Fuß erreichen. Mit dem Auto gibt es Parkplätze in der Nähe.

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