Das Château Galliéni in Fréjus ist heute ein Ort der Erinnerung, aber auch ein zukunftsweisendes Projekt.
Im Herzen dieser historischen Stadt gelegen, erzählt es die Geschichte einer Transformation, aber auch die einer Liebe und einer großen Militärfigur.
Ursprünglich befanden sich auf diesem Gabelle-Anwesen (benannt nach der Salzsteuer) zwei Salzhütten, die in Anwesen umgewandelt wurden.
Nach seiner Heirat mit Marthe Savelli im Jahr 1882 wurde General Joseph Gallieni Eigentümer und verpflichtete sich, diese bescheidenen Gebäude in eine elegante Residenz umzuwandeln. Der Architekt Jully, den Gallieni während seines Prokonsulats in Madagaskar kennengelernt hatte, war für den Entwurf dieser Residenz verantwortlich, die wie ein kleines Schloss im Herzen des provenzalischen Kiefernwaldes aussah.
So wurde die Villa zu einer wahren Oase der Ruhe, deren Eleganz die großen literarischen und künstlerischen Persönlichkeiten der Zeit anzog, wie Frédéric Mistral oder Sarah Bernhardt, die dort übernachteten.
Der 1849 in Saint-Béat geborene General zeichnete sich durch seine militärischen Leistungen, insbesondere in Afrika und Madagaskar, aus. Aber es war Fréjus, in dieser Wahlheimat, in die er zwischen zwei Feldzügen häufig zurückkehrte, um neue Kraft zu tanken.
Die Verbindung mit Marthe Savelli, der Tochter einer einflussreichen Familie in der Region, gab diesem Wohnsitz neues Leben und wurde zu einem Ort der Ruhe und Geselligkeit.
Das Gebäude wurde schließlich 1999 von der Stadtgemeinde Fréjus Saint-Raphaël erworben.
Das renovierte Schloss beherbergt heute Unternehmensgründungsorganisationen. Dieser Übergang vom Ort des Lebens zum Zentrum der Innovation zeigt, wie Geschichte und Gegenwart nebeneinander existieren und sich gegenseitig bereichern können.
Somit ist Château Gallieni viel mehr als eine einfache historische Residenz: Es verkörpert eine Epoche, einen Mann und eine Stadt in ständiger Entwicklung.
Von Gallienis Leidenschaft für diesen Ort bis hin zur zeitgenössischen Umgestaltung des Ortes wird weiterhin Geschichte geschrieben, die Respekt vor der Vergangenheit und eine Vision für die Zukunft verbindet.
Gallienis Erbe in Fréjus ist daher vielfältig: Er war gleichzeitig militärisch, kolonial und menschlich und hinterließ tiefe Spuren in der Stadt und der Region, während er gleichzeitig eine Ära verkörperte, die von kolonialer Expansion und den Herausforderungen des Ersten Weltkriegs geprägt war.