Der Malpasset-Staudamm: Geschichte und Erinnerung an eine Tragödie in Fréjus

Am 2. Dezember 1959 brach mitten in der Nacht der Damm von Malpasset, woraufhin eine gigantische, 40 Meter hohe Welle über das Reyran-Tal hinwegfegte und bis zur Stadt Fréjus alles in ihrem Weg verwüstete. Dieser Damm, der in der Hoffnung gebaut wurde, zum Wohlstand des Departements beizutragen, war die Ursache einer der schlimmsten zivilen Tragödien des XNUMX. Jahrhunderts. Der Standort Malpasset im Herzen des Reyran-Tals ist noch heute ein gefrorener Zeuge dieser Katastrophe. Die Struktur des Staudamms ist, wenn auch zerstört, immer noch sichtbar.

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Malpasset-Staudamm

Der Entwurf des Staudamms ist ein entscheidendes Projekt für die Zukunft von Fréjus

Am Ende des Zweiten Weltkriegs stand der Generalrat von Var vor vielen Herausforderungen, darunter auch der hydraulischen Ausrüstung. Besonders gefragt ist die südliche Region, die im Tourismus und in der Landwirtschaft boomt, insbesondere in Fréjus, das für sein Obst und Frühgemüse bekannt ist. Am 3. August 1950 genehmigte das Landwirtschaftsministerium den Bau eines Staudamms am Reyran in der Gegend von Malpasset. Der Name „Malpasset“ bezeichnet einen schwer zugänglichen Ort, an dem Reisende häufig von Banditen angegriffen wurden. Der Begriff „Reyran“, abgeleitet von „Riaio“ (Wildbach) und „Ran“ (Überfluss), bezieht sich auf das Tal, das die meiste Zeit des Jahres trocken ist, in Zeiten starken Regens jedoch anfällig für heftige Überschwemmungen ist.

Die Idee bestand darin, den Reyran zu kontrollieren, eine Wasserreserve für die wachsende Bevölkerung bereitzustellen, das Land zu bewässern, die Entwicklung des Tourismus zu unterstützen und die Esterel-Wälder vor Bränden zu schützen. Der Damm würde vom Generalrat des Var mit Unterstützung des Geologen Professor Corroy gebaut, der den Standort genehmigt.

Die Geschichte einer Katastrophe

Vor 63 Jahren verwüstete die Katastrophe des Malpasset-Staudamms Fréjus und Umgebung und forderte 423 Menschenleben, darunter 151 Kinder – eine Tragödie, die die Stadt und ihre Überlebenden nicht vergessen wollen. In der Nacht des 2. Dezember 1959, als sintflutartige Regenfälle über dem Tal niedergingen, ertönte kurz nach 21 Uhr ein gewaltiger Knall: Der Bogen des Staudamms brach nach und gab eine 30 Meter hohe Welle frei, die mit fast 80 km/h Fréjus und die umliegenden Bauernhöfe überschwemmte. Die Wasser- und Stromnetze sowie 1 Meter Eisenbahnlinie wurden herausgerissen, Hunderte Menschen starben im Schlaf – die größte zivile Tragödie in Frankreich seit dem Zweiten Weltkrieg.

Der „Staudamm der Moderne“ wurde zwölf Kilometer flussaufwärts errichtet, um den Wassermangel des Var zu lindern und die landwirtschaftliche Ebene von Reyran sowie die Gemeinden im Osten des Departements zu bewässern. Fünf Jahre nach seiner Inbetriebnahme zeigte er jedoch Anzeichen von Schwäche und bekam Risse, bevor er einstürzte. Trotz Prüfung aller Hypothesen – technischer Defekt, menschliches Versagen, sogar böswillige Handlung – konnte im Laufe des Prozesses kein Verantwortlicher gefunden werden, da die Untersuchung zu dem Schluss kam, dass kein Konstruktionsfehler vorlag.

Angesichts des Ausmaßes der Katastrophe wurde auf internationaler Ebene Solidarität organisiert: Neun Milliarden Franken wurden gesammelt, und die amerikanische Armee leistete Unterstützung bei der Versorgung mit Wasser und Nahrungsmitteln sowie bei Impf- und Nagetierbekämpfungskampagnen. Fréjus erholte sich und pflanzte acht Jahre nach der Katastrophe 300 Obstbäume.

Jedes Jahr ehrt die Stadt das Andenken der Opfer im Rahmen von Gedenkzeremonien, die traditionell am 2. und 3. Dezember am Fuße der liegenden Statue von Malpasset stattfinden – eine feierliche Hommage, um sicherzustellen, dass diese Tragödie niemals in Vergessenheit gerät.

Malpasset-Staudamm ab 15:34 Uhr

Es sollte acht Jahre dauern, bis die Ursachen der Katastrophe geklärt waren. 

Die Untersuchung des Dammbruchs

Ursachen und Auswirkungen

Am 7. Dezember 1967 fällte das Kassationsgericht ein Urteil, in dem es zu dem Schluss kam, dass in allen Phasen des Projekts kein menschliches Verschulden vorlag. Das Versagen des Damms wird letztendlich auf den Einsturz der Felsverschneidung unter den Fundamenten der Dammstütze am linken Ufer zurückgeführt. Dieses Drama wird zu Reformen bei der Regulierung von Staudämmen führen, insbesondere mit der Gründung des Ständigen Technischen Ausschusses für Staudämme im Jahr 1967.

Malpasset-Staudamm

Das Staudammgelände ist frei zugänglich und liegt mitten im Grünen. Ein markierter Weg mit erklärenden Tafeln ermöglicht es Ihnen, die Geschichte des Ortes in Ihrem eigenen Tempo zu entdecken. Das Tourismusbüro bietet außerdem am Freitagvormittag eine Führung an, um tiefer in die Tragödie und ihre Probleme einzutauchen und detaillierte Informationen zu erhalten. Zögern Sie nicht, die Rubrik „Geführte Touren“ zu besuchen, um es zu entdecken.

Der Standort des Malpasset-Staudamms ist im Allgemeinen das ganze Jahr über zugänglich. Allerdings kann es bei schlechtem Wetter, etwa bei Überschwemmungsgefahr, zu vorübergehenden Zugangseinschränkungen kommen. Es ist ratsam, sich vor der Anreise zu informieren, insbesondere bei Unwettern:
Kommunaler Waldbrandausschuss unter 06 22 74 53 48.

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